Schutz für Radfahrer-auch nach der Wahl

RHEINE

Verwaltung: „Wir wollen die Radfahrer besser schützen“

Halbseitige Sperrung der Osnabrücker Straße stößt auf Kritik

Freitag, 18. September 2020 – 15:30 Uhr  von Paul Nienhaus

Bei der ursprünglichen Umleitung des Radweges bei der Baustelle an der Osnabrücker Straße war es zu Gefahrensituationen gekommen. Daher wurde nun eine großzügige Gasse für den Radverkehr geschaffen.

Die halbseitige Sperrung der Osnabrücker Straße in Höhe einer Baustelle unweit des Emstorplatzes hat nach einem kritischen Leserbrief in der MV im Bauausschuss zu Nachfragen geführt. Baudezernentin Milena Schauer und Fachbereichsleiter Jochen Vennekötter begründeten die großzügige Absperrung rund um eine auf dem Geh- und Radweg aufgebaute Krananlage mit der geltenden Beschlusslage. „Letztlich haben wir nur die Richtlinien für einen besseren Schutz von Fahrradfahrern in Baustellen umgesetzt, die der Bauausschuss beschlossen hat“, verteidigte sich Schauer gegen Kritik.

Ursprünglich Probleme und Gefahrensituationen

Vennekötter hatte zuvor berichtet, dass es bei der ursprünglichen Umleitung des Radweges mit gelben Markierungsstreifen zu Problemen und Gefahrensituationen gekommen sei. „Die Markierungen waren nach kurzer Zeit verschwunden, was ein eindeutiges Zeichen dafür war, dass sie von Autos überfahren wurden“, meinte er. Daraufhin habe man – auch mit Blick auf den erst vor wenigen Monaten gefassten Beschluss ¬– entschieden, eine großzügigere Gasse für den Fahrradverkehr zu schaffen.

Ausschussvorsitzender Karl-Heinz Brauer stellte sich hinter die Verwaltung. „Ich wollte mich schon dafür bedanken, dass die Gefahr für Fahrradfahrer abgewendet wurde“, meinte der SPD-Politiker, der selber passionierter Radler ist. Ob die jetzige Lösung allerdings der Weisheit letzter Schluss ist, ließ die Verwaltung offen. „Wir sind dabei, eine alternative Lösung zu finden“, sagte Fachbereichsleiter Vennekötter.

Bypass auf Altenrheiner und Humboldtstraße

Heiko Schomaker (UWG) wies auf ein weiteres Problem hin, dass durch die recht massive Sperrung der Osnabrücker Straße entstanden ist. „Auf den Parallelstraßen Altenrheiner und Humboldtstraße ist jetzt ein Bypass entstanden, weil Autofahrer die Baustelle umfahren“, sagte er. Er regte an, die bislang nur auf einem Abschnitt dieser Strecke geltende Tempo-30-Zone auf die gesamte Wegeslänge auszudehnen. Zudem möge die Verwaltung über ein zeitweiliges Parkverbot nachdenken, um hier Gefährdungen für Fahrradfahrer in den Engstellen auszuschließen. „Das ist Thema unserer Straßenverkehrsbehörde und wird jetzt geprüft“, versprach Dezernentin Schauer.